Weihnachten, ist das überall gleich?
“Weihnachten ist Weihnachten, da gibts keine Unterschiede,” lässt sich ja einfach sagen. Es ist definitiv kein dummer Gedanke, immerhin sind Christen ja Christen und es gibt keinen Grund anzunehmen, warum Jesus’ Geburt für einen Äthiopier anders zu feiern wäre, als für einen Europäer. Die Wahrheit sieht aber tatsächlich anders und viel interessanter aus.
Altes Volk, alte Bräuche, alte Weihnacht
Die Äthiopische Kirche ist eine der ältesten des ganzen Christentums. In der Tat war Äthiopien eines der ersten Länder in der Antike, die das Christentum als Volksreligion annahmen, ohne gewaltsame Missionierung und ohne Eroberung, völlig freiwillig. Und da liegt der Knackpunkt! Durch diese enorm alte Geschichte und den Mangel an Einfluss von Europas Seite, haben sich die christlichen Lehren und die alten heidnischen Bräuche Äthiopiens genauso vermischt, wie es hier in Europa der Fall war. Durch diese erstaunliche Wendung, wird Weihnachten in Äthiopien ganz anders gefeiert, als wir es kennen.
Genna und Lidet, Weihnachten im Januar
Wenn man sich die Festtagsbräuche Äthiopiens ansieht, fallen die ersten Unterschiede zum europäischen Fest schon beim Datum auf. Während in unserer weltlichen Welt Weihnachten um den 25. Dezember herum gefeiert wird, so feiern die Äthiopier Heiligabend am 6. Januar und Weihnachten am 7. Januar. Dies hängt damit zusammen, dass die äthiopische Kirche nicht den gregorianischen Kalender zur Bestimmung ihrer Festtage benutzt, sondern den julianischen Kalender, was einige Zeitverschiebungen zur Folge hat.
Der andere Unterschied liegt beim Namen. Die Äthiopier nennen ihr Fest nicht “Weihnachten”, sondern “Genna” oder “Lidet”, was so viel bedeutet wie: “Das Hervorragende” und “Geburtstag”.
Weihnachten mit Werten und Tugend
Beim äthiopischen Weihnachten gibt es zwar auch Geschenke, meist Kleidung, aber diese haben eine deutlich zweitrangigere Rolle. Bei Genna wird viel mehr die Gemeinschaft, die Familie, und das Essen gefeiert. Denn, anders als unsere Vorweihnachtszeit mit Weihnachtsmärkten, Glühwein, und den nicht-enden-wollenden Wiederholungen von Mariah Carey im Radio, ist die Vorbereitung auf Genna geprägt vom Fasten und der Besinnlichkeit. Bis hin zum Weihnachtsfest, müssen sich die Gläubigen ab 43 Tagen im Voraus streng vegan ernähren und am besten noch von anderen gewissen Luxusgütern des Lebens Abstand halten.
Dann, wenn Heiligabend anbricht, versammeln sich die Gläubigen bei einem rund sechs Stunden langen Gottesdienst, bis der Morgen anbricht.
Sobald das geschehen ist, trifft sich die Familie dann am wirklichen Tag der Weihnacht, um mit einem großen Festessen die Fastenzeit zu brechen. Hierbei gibt es auch einige zusätzliche Bräuche, wie zum Beispiel das Essen eines Weihnachtsbrotes oder eines Weihnachtslamms. An diesem Tag alleine zu essen ist verboten, da dies ein Fest der Zusammenkunft ist. Und anschließend wird allerorts das weihnachtliche “Ganna” gespielt, nicht zu verwechseln mit “Genna”. Ganna ist der Name eines Mannschaftlichen Hockeyspiels, dem Unihockey nicht ganz unähnlich, das laut der Überlieferung von Schäfern gespielt wurde, als sie von Jesu Geburt erfuhren.
Diversität bei indayi edition
Wie Sie also sehen, unterscheiden sich die Bräuche Afrikas in vielen Weisen von denen aus unserer Kultur. Und das muss nichts Schlechtes sein! Diese anderen Kulturen können Ansätze und Einsichten liefern, auf die wir Europäer normalerweise nicht gekommen wären. Kultureller Austausch ist unheimlich wichtig, nicht nur zu Weihnachten. In diesem Sinne, laden wir Sie alle herzlich dazu ein, durch unseren reichhaltigen Bücherkatalog zu stöbern, in dem Sie, mehr als nur einmal, mit diesen fremden Kulturen und Lehren in Berührung kommen werden!
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